„Sich mit Taijiquan zu beschäftigen,
bedeutet, entspannen und loslassen zu lernen“
Prof. Cheng Man-Ch‘ing
Tai Ji (ältere Schreibweise: Tai Chi) ist eine umfassende Bewegungskunst, die sowohl den Körper als auch den Geist anspricht und die Seele berührt. Seine Wurzeln hat Tai Ji im alten China wo es aus der Philosophie des Taoismus heraus als innere Kampfkunst entwickelt wurde. Tai Ji wird inzwischen sehr unterschiedlich verstanden und geübt – als Kampfkunst, Meditation, Atemübung, usw. – alles ist richtig, denn das Spektrum, das Tai Ji bietet, ist vielfältig
Tai Ji ist für mich ein großes Forschungsgebiet, dass mich durch mein Leben hindurch begleitet. Vielleicht ist es sogar der Weg durch mein Leben. Auf jeden Fall ist es der Tanz des Lebens selbst, den ich tanze, ob ich froh und vergnügt oder auch traurig und müde bin. Tai Ji ist die Wurzel meiner Kraft. Es ist das Elixier, das mich immer wieder in meine (Lebens)-Balance bringt. Und es ist faszinierend es zu (er)leben!
In meiner Vermittlung des Tai Ji orientiere ich mich an der Lehrmethode des „Tai Chi spielen“ nach Daniel Grolle. Grundlage ist die Yang-Stil Kurzform nach Cheng Man-Ch‘ing. In erster Linie geht es dabei um das Erforschen und Wahrnehmen unserer Bewegungen. Erst in der Folge entsteht daraus ein festgelegter Bewegungsablauf, die Tai Ji Form.
Antworten auf Fragen zu finden die beispielsweise lauten: „Wie stehe ich?“ oder „Wie macht sich Anspannung in meinem Körper bemerkbar und nehme ich das auch wahr?“ beschäftigen uns beim Erlernen des Tai Ji.
Der Weg zum Erlernen dieser Art von Tai Ji ist eine Entdeckungsreise durch unseren Körper. Wir suchen nach seinen natürlichen Bedingungen und üben Loszulassen. Entspannung wird dabei erlebbar.
Achtsamkeit, das Lauschen in uns hinein so wie das gemeinsame Üben mit einem Partner, der für uns die Bedingungen hierfür schafft, stehen im Vordergrund und machen es möglich unsere Wahrnehmung zu schulen.
Da Tai Ji eine Lebenskunst ist, wird das von uns „Entdeckte“ auch übertragbar. Die Wechselwirkungen zwischen Tai Ji Prinzipien und Lebenszusammenhängen werden erlebbar.
Geschmeidigkeit im Körper und Stille im Geist zu erlangen sind das Ziel.
Geduld mit sich selbst, die Bereitschaft zum regelmäßigen Üben und Vertrauen in den eigenen Entwicklungsprozess unterstützen unser Lernen.